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Farbdiaarchiv zur Wand- und Deckenmalerei

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Das "Farbdiaarchiv zur Wand- und Deckenmalerei" enthält 39.000 digitalisierte Aufnahmen von bedeutenden Freskenzyklen und Wanddekorationen in Kirchen, Klöstern, Schlössern und anderen Profanbauten in den Ländern Deutschland, Österreich, Polen und Rußland (Ost- und Westpreußen) und Tschechien (Böhmen und Nordmähren).

Das Archiv entstand in den Jahren 1943-1945, mitten im 2. Weltkrieg, als Versuch des nationalsozialistischen Regimes, angesichts drohender Zerstörung die wandfeste Ausstattung bedeutender Baudenkmäler im gesamten "großdeutschen Reich" in Farbaufnahmen zu dokumentieren.

Die zeitliche Spanne der fotografierten Kunstwerke in insgesamt etwa 480 Bauwerken erstreckt sich vom 10. bis zum Ende des 19. Jahrhundert. Neben der Wand- und Deckenmalerei wurden auch Wandbespannungen und Tapeten, in geringem Umfang auch farbig gefaßte Architekturelemente, Stuckdekor, Tafelbilder und Altäre fotografiert. Aufnahmen der Gebäude selber stellen eine Ausnahme dar; sie waren den Fotografen von seiten des federführenden "Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda" sogar ausdrücklich untersagt.



Die Kriegssituation und die damit verbundenen logistischen Probleme sowie unstabile Farbemulsionen hatten zwangsläufig dazu geführt, daß viele bedeutende Objekte gar nicht oder nur unzulänglich dokumentiert werden konnten. Manche Aufnahmeserien gingen im Bombenhagel oder in den Wirren der Nachkriegszeit verloren. Unsachgemäße Lagerung und Projektion der Diapositive in den vergangenen fünf Jahrzehnten haben zu empfindlichen Farbverlusten geführt. Dennoch bleibt das Farbdiaarchiv eine unersetzbare Bildquelle zur Geschichte der mitteleuropäischen Wand- und Deckenmalerei, da in ihm eine Vielzahl zerstörter oder beschädigter Kunstwerke, häufig in erstaunlichem Detailreichtum, für Forschung, Bildung und Denkmalpflege überliefert ist.

Die Digitalisierung und Aufarbeitung des Farbdia-Archivs wurde unterstützt durch:

  • Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Abteilung Kulturgutschutz

  • Tavolozza Foundation, München